Eine werktätige Mutter zu Schul- und Kitaschließungen

Das ökonomische Risiko und das organisatorische Problem wurde damit voll den Eltern aufgehalst. Wir Eltern wurden nicht gefragt, ob wir unseren Kindern einen eigenen internetfähigen Rechner zur Verfügung stellen können. Kinder, ohne vernünftige Möglichkeit, sich in das Portal einzuloggen, werden abgehängt. Öffentliche Bibliotheken, die bisher allen Kindern Internetzugang garantierten, sind ebenfalls geschlossen. Viele Eltern müssen zudem im Homeoffice arbeiten, benötigen selber dafür einen Rechner, der dann schon einmal nicht für den Fernunterricht des Kindes zur Verfügung steht. Mit den Kindern wurde der Umgang mit dem Lernportal nie geübt. Seit Montag allerdings ist auch das kaum notwendig, da die Server von mebis meist überlastet sind, angeblich durch Hackerangriffe, wahrscheinlich aber durch Zugriffsversuche von Hunderttausenden Schülern.
Ein weiteres Problem ist die Betreuung der Kinder. Wenn entweder Homeoffice nicht geht oder das mit kleinen Kindern zuhause unrealistisch ist, liegt das Risiko dafür voll bei uns Eltern. Wären wir als Verdachtsfall in Quarantäne, bekämen wir volle Lohnfortzahlung, so aber bekommen wir nichts.
Die Bayerische Staatsregierung verspricht der Industrie Milliarden.
Eltern kleinerer Kinder werden alleine gelassen. Wenn ich keine Betreuung
(natürlich nicht die Oma) organisieren kann, dann kann ich nicht arbeiten, muss meinen Urlaub aufbrauchen, den ich im Sommer zur regulären KiTa-Schließung aber wieder brauche, ich soll Überstunden abbauen, die ich gar nicht habe, schlussendlich muss ich unbezahlten Urlaub nehmen. Es braucht dringend eine Lösung für Familien mit kleinen Kindern, damit Eltern keine finanziellen Einbußen haben, wenn sie ihre Kinder betreuen müssen und sich nebenbei noch um den Fernunterricht der Größeren kümmern sollen. Umfassender Kündigungsschutz! Volle Lohnfortzahlung für alle!